Moritat vom Räuber Heising
Der Heising ist eigentlich auch in 3/4 und hat dieselbe Melodie wie diese “Hermann Löns, es brennt”-Sache, die irgendwie jeder kennt. Dort im Huy hauste in Wirklichkeit der Räuber Daneil in einer Höhle und trieb sein Unwesen.
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Durch des Huywalds düstre Gründe auf naturverschlungnem Pfad
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wandelt eine alte Butterfrau zum Markt nach Halberstadt.
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Hu, da plötzlich stürmt des Waldes kühner Sohn aus dem Geheg,
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scharf bewehrt bis an die Zähne, und vertritt ihr flugs den Weg.
2. "Sind sie," sagt die Frau erblassend, einer dunklen Ahnung voll,
"Nicht vielleicht der Räuber Heising, der allhier grassieren soll?"
Und wie Schuppen von den Augen fällt's der Butterfrau sogleich:
"Sie sind Heising!" ruft sie schweigend. "Bin es!" spricht der Räuber bleich.
3. "Ja ich bin's, du Unglücksel'ge; ja, ich bin's, der sich dir zeigt,
und du bist diejenige, welche nimmer meinem Grimm entweicht!
Denn mit hochwillkomm'nen Futter nahst du mir zu guter Stund!"
Sprach und schnitt von ihrer Butter schweigend sich ein ganzes Pfund.
4. "Bin's und sage dir noch dieses: meinem Mordstahl fallest du,
bringst du mir nicht auf dem Rückweg Brot und Schlackwurst noch dazu!"
Und die Frau erfaßt ein Grauen, weiß nicht recht, was sie beginnt.
Und der Heising zieht waldeinwärts; über Stoppeln weht der Wind…
5. Schlimme Zeichen schlimmer Zeiten, wie man nie erlebt sie hat,
wenn ein Räuber solchen Unfug treibt so nah bei Halberstadt!
Hermann Löns, es brennt die Heide, Hermann Löns, die Heide brennt,
Hermann Löns, es brennt die Heide, Hermann Löns, die Heide brennt!